Kritik an Lärm und Leitungsplänen: Ludwigsuaer Lokalpolitiker im Umspannwerk Mecklar

2023-03-08 15:33:02 By : Mr. David Chen

Bei einem Besuch im Umspannwerk Mecklar äußerten die Ludiwgsauer Lokalpolitiker deutliche Kritik an der Geräuschkulisse und weiteren Leitungsplänen.

Beim Besuch von Ortsvorstehern, Beigeordneten und Ludwigsaus Bürgermeister Wilfried Hagemann im Umspannwerk in Mecklar-Ludwigsau, wollten es die Zuhörer noch einmal offiziell hören: „Die Südlink-Trasse wird nicht durch den Kreis Hersfeld-Rotenburg führen“, versicherte Pressewart Markus Lieberknecht vom Übertragungsnetzbetreiber Tennet. Stattdessen verlaufe der Trassenkorridor wie geplant über Herleshausen im Werra-Meißner-Kreis bis Unterellenbach- Gerstungen.

Bei der gestrigen Führung auf dem Gelände des Umspannwerkes mussten sich die Tennet-Mitarbeiter noch weiteren kritischen Fragen stellen.

Mecklars Ortsvorsteher Wilfried Leiter trug die Beschwerden der nur 800 Meter vom Werk entfernt lebenden Bürger vor: „Warum ist das Umspannwerk seit dem Umbau lauter und wird das noch schlimmer?“ Alexander Epting, Servicegruppenleiter für den Standort Mecklar erklärte, dass keine neuen, lauteren Transformatoren hinzugekommen seien. „Wir haben die Alten nur verschoben“, sagte Epting. Dass die wenigen Meter zu einer intensiveren Lärmbelastung führen, glaube er nicht, so der Firmen-Vertreter.

Die gesetzlichen Werte zum Schutz der Bevölkerung würden zwar eingehalten, doch durch die neu installierten Kabel der Hochspannungsleitungen könne es durchaus lauter sein als zuvor, erklärte Pressesprecher Lieberknecht. „Über die Jahre wetzt sich die Isolierung der Seile jedoch ab und das Brummen wird weniger“, erklärte er.

Auch die seit Beginn der Planung kritisch betrachtete Fulda-Main-Leitung ließ Ludwigsaus Bürgermeister Hagemann wieterhin keine Ruhe. „Wir werden uns dagegen wehren“, kündigte er während des Rundgangs an. Der Vorschlagskorridor, der das Umspannwerke Mecklar und Dipperz in Hessen mit dem Umspannwerk Bergrheinfeld/West in Bayern verbinden soll, ist ein hitzig diskutiertes Thema, das die Gemeindevertreter beschäftigt.

Unzufriedenes Gemurmel machte sich auch gestern bei den Zuhörern breit. Lieberknecht beschwichtigte: „Wir untersuchen alle Möglichkeiten.“

Dann ging der Pressesprecher noch auf die Verlegung der Kabel unter und über der Erde ein. „Unter der Erde liegen die Kabel 1,60 Meter bis zwei Meter tief.“ Überirdisch seien es dagegen mindestens zehn Meter Höhe.

Lieberknecht warb für beide Möglichkeiten und betonte die Nachhaltigkeit nach einer Erdkabelverlegung durch Tennet. Dabei könne ein Feld, unter dem die Kabel verlaufen, weiter bestellt werden, versicherte er. „Nur Tiefwurzler können dann nicht mehr angebaut werden“, sagte Lieberknecht.

Werde die Drainage bei den Baumaßnahmen zerstört, müsse der Netzbetreiber diese für die Bauern anschließend neu anlegen, so Lieberknecht bei seiner Präsentation. Ob die sich aufheizenden Erdkabel und die derzeitige Trockenheit zusammengerechnet massive Auswirkungen auf die bebauten Felder haben werden, sei jedoch noch nicht abschließend erforscht, räumte der Tennet-Mitarbeiter ein. (Kim Hornickel)