NÖN am Schauplatz - Netz-NÖ-Großprojekt in Gmünd: „Energiezukunft“ ist im Entstehen - NÖN.at

2023-03-08 15:02:14 By : Mr. Andy Xie

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Die beiden neuen Abspannmasten unweit des Avia-Kreisverkehrs ragen in den Himmel und erscheinen dabei höher als die alten. Vielleicht liegt es daran, dass sie nun mehr im Blickfeld der Passanten liegen. Vielleicht auch daran, dass ihre Farbe noch in frischem Grün leuchtet. Lkw fahren zu und wieder weg, Bauteile werden vor und zurück bewegt, Arbeiter gehen im künftigen Schalthaus aus und ein: Beim NÖN-Besuch auf der Baustelle des Umspannwerkes in Gmünd herrscht reges Treiben.

Vor zwei Jahren hat die EVN-Tochter Netz NÖ den Ausbau des Umspannwerkes beschlossen, im Herbst ging es wie berichtet an die Arbeit. Als Energieknotenpunkt geht der Standort in der Professor-Robert-Schollum-Straße bis auf die 1940er Jahre zurück. Das Umspannwerk wurde 1973 zum bislang letzten Mal nennenswert umgebaut, seither erfolgten stetig Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten.

Gerade der Ausbau erneuerbarer Energien erhöhe die Anforderungen an Stromnetze, betont Walter Trachsler, Leiter des Netz NÖ Service Centers Gmünd: „Durch den Neubau werden die Kapazitäten in etwa verdoppelt. Umspannwerke sind das Gehirn des Netzes.“ Sie seien zudem wesentliche Komponenten der Energiezukunft und der Versorgungssicherheit in der Region. Laut Netz NÖ bedient das Umspannwerk in Gmünd rund 15.000 Haushalte, versorgt außerdem Betriebe wie Agrana, Leyrer+Graf, Landesklinikum und Sole-Felsen-Welt.

Es „sammelt“ Energie und verteilt sie. „Auf beiden Seiten passiert eine Steigerung: Der Energiehunger wird größer, es wird aber auch mehr eingespeist“, erklärt Netz NÖ-Projektleiter Manuel Birkfellner: „Der Ausbau ist nicht nur wegen der aktuellen Beschleunigung der Energiewende interessant. Es geht auch um die Zukunft und darum, auf lange Sicht Leistungsreserven bereitstellen zu können.“

Werde entsprechende Instandhaltung durchgeführt, so liege die Lebensdauer eines Umspannwerkes bei 50 bis 60 Jahren. Insgesamt sei das Netz im Bezirk sehr verlässlich, sagt Walter Trachsler: „Stromausfälle halten sich in geringer Zahl.“

Aktuell wird die alte Anlage auf bisher ungenutzter Fläche neu aufgebaut. Danach erfolgt der Wechsel von der alten auf die neue Anlage – das ist für kommenden Winter geplant. Danach werden der Altbestand abgerissen und auf der dortigen Fläche die eigentliche Erweiterung aufgebaut. Aus Platzgründen wurden beide neue Abspannmasten – von der Professor-Robert-Schollum-Straße aus gesehen – nach links verschoben.

Jetzt wird es technisch: Das neue Schalthaus steht bereits, dort kommt eine Mittelspannungs-Schaltanlage für 20 Leitungsabzweige rein. Eine luftisolierte 110kV-Doppelsammelschienen-Schaltanlage ist vorgesehen, drei Umspanner mit 40 MVA, eine 110kV-Kompensationsdrosselspule und drei 110kV-Leitungen in Richtung der Umspannwerke in Heidenreichstein, Groß Gerungs und Zwettl. Berücksichtigt werden auch schon Reserven für einen weiteren Umspanner und bis zu drei Abzweige.

Ins Umspannwerk investiert Netz NÖ laut Eigenangaben wie berichtet etwa 13 Millionen Euro. Insgesamt sind fürs Projekt samt den Einbinde- und Umlegearbeiten rund 18,5 Millionen Euro kalkuliert. Alleine für die drei Umspanner ist demnach mit jeweils einer Million Euro zu rechnen.

Von den niederösterreichweit 92 Umspannwerken soll es gemäß Modernisierungsprogramm der Netz NÖ bei etwa 40 Anlagen zu einem Neu- oder Ersatzneubau kommen. Der Ausbau der Produktion von erneuerbaren Energien verlange entsprechende Kapazitäten, dazu kommt der Umstieg von fossilen Energieträgern auf Alternativen wie Elektromobilität oder Wärmepumpen.

„Früher ging es darum, die zentral von großen Kraftwerken produzierte Energie im Land zu verteilen“, erklärt Patrick Riesenhuber von der Netz NÖ-Projektkommunikation. An den Rändern wird das Stromnetz dünner – das führt zu Herausforderungen.

Denn: An diesen Rändern wird nun Strom eingespeist: „Nämlich in erheblichem Ausmaß und nicht in der Richtung, in der die Netze ursprünglich gedacht wurden.“ Haushalte mit gut kalkulierbarem Verbrauch wurden so zu Stromproduzenten. Die NÖN berichtete zuletzt mehrfach über den Anstieg an Photovoltaik-Anlagen im Bezirk Gmünd. Im Vorjahr wurden laut Netz NÖ über 550 Anlagen fertig, im Jänner verzeichnete man knapp 130 neue Anträge.

Verstärkung, Erneuerung und Verkabelung des Orts- und Mittelspannungsnetzes sind ein Teil des Netzausbaus im Bezirk. Ein anderer betrifft die Umspannwerke: Auch im Raum Weitra ist wie berichtet ein Neubau vorgesehen. „Diese Maßnahmen schaffen neue Einspeisekapazitäten in und um den Bezirk Gmünd“, betont Riesenhuber.

Die beiden neuen Abspannmasten in Gmünd scheinen wie ein Sinnbild dafür. Tatsächlich sind sie übrigens kleiner als die alten Masten, versichert die Projektleitung.

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